Last Updated on 16. Mai 2022 by
Der raumluftunabhängige Kaminofen entnimmt die – für die Verbrennung erforderliche – Luft nicht aus dem Raum, sondern erhält diese über eine Zuluftleitung von außen. Ist ein zweizügiger Kamin vorhanden, so eignet er sich vorzüglich, die Zuluft über ihn zu regeln.
Der Kaminofen mit garantierter Sicherheit
Ein raumluftunabhängiger Kaminofen muss gewählt werden, wenn sich im selben Raum eine Dunstabzugshaube befindet, die ins Freie führt. Ebenso verhält es sich bei einer kontrollierten Wohnraumbelüftung, wie z.B. bei Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Der Verbrennungszyklus wird dadurch direkt beeinflusst.
Beim Erstellen einer Feuerstätte – auch wenn Sie den Kaminofen selbst aufstellen – muss das Baurecht berücksichtigt werden. In dieser Fall verlangt es, dass eine separate Zuluftführung gewährleistet ist (raumluftunabhängiger Betrieb). Ist diese technische Einrichtung nicht vorhanden, so muss eine dauerwirksame Zulufteinrichtung – im Aufstellungsraum der Feuerstätte – nachgewiesen werden. Der raumluftunabhängige Kaminofen zeichnet sich dadurch aus, dass die Türe selbsschließend funktioniert und sie zusätzlich selbst dicht verriegelt. Diese Eigenschaft wird geprüft und mit einer entsprechender Prüfnummer – mit Herstellernachweis – versehen ( Bauart A1i.V. DIBt-Zulassung).
Alle Abgaswege – sowie alle Zulufteinrichtungen – sind an den Anschlußstücken dicht auszuführen. Erfolgt die Verbrennungsluftzuführung unmittelbar, z.B. an der Außenwand so ist diese immer wärmegedämmt auszuführen. Auch ist aus energetischen Gründen eine dichtschließende Abschlußklappe einzubauen, die eine Auskühlung der Feuerstätte, die nicht in Betrieb ist, verhindert.
Wird nachgewiesen, dass der Kaminofen als raumluftunabhängige Feuerstätte zertifiziert ist, erübrigt sich die Installation eines Druckwächters. Vorausgesetzt, die gesetzlichen Vorgaben sind berücksichtigt.
Wird die Feuerstätte (Kaminofen – Heizkamin – Kaminkassette) raumluftunabhängig betrieben, muss das Lüftungssystem – bei Erreichen eines Unterdrucks von 4 Pa – automatisch abschalten.
Vermehrt werden Kaminöfen angeboten, die für externe Luftzufuhr ausgestattet sind. Das heißt, ein Verbrennungsluftstutzen sorgt für die Luftversorgung von außen. Allerdings ist darauf zu achten, dass eine Zertifizierung vor liegt, was nicht bei allen Produkten vorgelegt werden kann, denn nur so ist die „bauaufsichtliche Zulassung“ gewährleistet. Bei Niedrigenergie- und Passivhäuser ist eine zertifizierte Raumluftunabhängigkeit extrem wichtig. Die Ofenhersteller positionieren sich immer mehr auf raumluftunabhängige Geräte und reichen diese zur Zertifizierung ein. Das Angebot wird sich also noch wesentlich vergrößern. Wenn Sie ganz sicher sein wollen, dann beachten sie die Beschreibung oder lesen Sie das Typenschild, auf dem folgendes stehen sollte: „bauaufsichtliche Zulassung für den raumluftunabhängigen Betrieb, DIBT-Zulassung“. Seit 01.01.2018 müssen Feuerstätten unter 50 kW mit dem Energielabel ausgezeichnet sein, damit Sie auf einen Blick sehen könne, wie effektiv der Kaminofen heizt. Auf dem Energielabel befinden sich die Energieklassen mit der speziellen Klassifizierung für den ausgewählten Ofen und die Wärmeleistung, die an bestimmte Voraussetzungen geknüpft sind. Mauerwerk, Fenster, Raumgröße usw.
Der raumluftunabhängige Kaminofen im Passivhaus
In diesen Häusern besteht konstruktionsbedingt die Notwendigkeit, für eine regelmäßige und ausreichende Lüftung zu sorgen, um Feuchtschäden wie z. B. Schimmel zu vermeiden. Diese Aufgabe übernimmt in immer mehr Häusern eine Anlage zur kontrollierten Be- und Entlüftung. Durch deren Betrieb kann im Haus ein Unterdruck entstehen, der bei gleichzeitigem Betrieb einer Feuerstätte Rauchgase aus der Feuerstätte in den Wohnraum ziehen kann. Gleiches kann geschehen, wenn eine Dunstabzugshaube im Raumverbund mit einer Feuerstätte betrieben wird. Eine Unterdruck-Überwachungseinrichtung ist daher eine gesetzliche Forderung oder Sie entscheiden sich für eine Feuerstätte die raumluftunabhängig betrieben werden kann.